Der Fischer (Goethe)

Goethe's poem describes an exchange between a fisher and a mermaid who accuses him of luring her brood.

[1] Das Wasser rauscht', das Wasser schwoll,Ein Fischer saß daran,Sah nach dem Angel ruhevoll,Kühl bis ans Herz hinan.Und wie er sitzt und wie er lauscht,Teilt sich die Flut empor:Aus dem bewegten Wasser rauschtEin feuchtes Weib hervor.Sie sang zu ihm, sie sprach zu ihm:»Was lockst du meine BrutMit Menschenwitz und MenschenlistHinauf in Todesglut?Ach wüßtest du, wie's Fischlein istSo wohlig auf dem Grund,Du stiegst herunter, wie du bist,Und würdest erst gesund.Labt sich die liebe Sonne nicht,Der Mond sich nicht im Meer?Kehrt wellenatmend ihr GesichtNicht doppelt schöner her?Lockt dich der tiefe Himmel nicht,Das feuchtverklärte Blau?Lockt dich dein eigen AngesichtNicht her in ew'gen Tau?«Das Wasser rauscht', das Wasser schwoll,Netzt' ihm den nackten Fuß;Sein Herz wuchs ihm so sehnsuchtsvollWie bei der Liebsten Gruß.Sie sprach zu ihm, sie sang zu ihm;Da war's um ihn geschehn;Halb zog sie ihn, halb sank er hinUnd ward nicht mehr gesehn.

a maid, with glistening hair,Springs from the troubled tide.She sang to him, she spake to him,—"Why lur'st thou from below,In cruel mood, my tender brood,To die in day’s fierce glow?Ah!

"Bathes not the smiling sun at night—The moon too—in the waves?Comes he not forth more fresh and brightFrom ocean's cooling caves?Canst thou unmoved that deep world see,That heaven of tranquil blue,Where thine own face is beckoning theeDown to the eternal dew?

"The waters purled, the waters swelled,They kissed his naked feet;His heart a nameless transport held,As if his love did greet.She spake to him, she sang to him;Then all with him was o'er,—Half drew she him, half sank he in,—He sank to rise no more.

Illustration by Erich Schütz ( c. 1920 )
The Fisherman and the Syren , by Frederic Leighton ( c. 1856 –1858)